Kepler-Bruderschaft

Ernüchterung hat sich eingestellt. Denn so, wie sie es sich mit ihrer neuen, sicheren und komfortablen Bleibe in Guantanamo vorgestellt hatten, wird es nicht werden, befürchten sie. Vor allem grausen sie sich an einer Vision: Vom Sozialismus ausgezehrte Raubtiermenschen rütteln zähnefletschend am Zaun und scharren tiefe Löcher in die kubanische Erde, um darunter hineinschlüpfen zu können ins Paradies.
Wie kommt ihnen da der Wissensdurst der NASA entgegen! 100 Milliarden Sterne, also Sonnen unserer heimatlichen Milchstraße, sollen 13 Milliarden Erden um sich kreisen lassen, liest man staunend.
Das hieße doch, so ihre Überlegung, daß für jeden von ihnen mindestens eine, gut und gerne aber 100 Erden da sein müßten. Die restlichen könnten sie unter sich aufteilen. Gerecht, genauso wie sie die altirdischen Penunzen unter sich aufteilten. Und die brauchen sowieso Platz, viel Platz.
Deswegen wollen sie sich zur Kepler-Bruderschaft zusammenschließen, die staubigen Brüder. Als erster Ordenkanzler wird, derzeit noch streng geheim, Georg Funke, genannt Hypo-Schorsch oder Zündlfunke, gehandelt.
Beobachter indes sehen die Bestrebungen der Brüder eher skeptisch. 13 Milliarden Erden seien im Grunde nicht viel mehr wert als 13 Milliarden Dollar oder Euro. Im Klartext: Sie würden wieder nicht reichen.
Das fechte sie nicht an, erklärte ein Insider. Seien nämlich diese Resourcen aufgebraucht, könne man durchaus auf andere Galaxien ausweichen. Das Universum biete schließlich Billiarden, Trilliarden, Quadrilliarden und noch ein paar mehr davon an. Nach dem heutigen, noch sehr begrenzten Erkenntnisstand der Wissenschaft.