Den Chinesen konnte man leider keinen übersteigerten Bedarf an Rindfleisch anhängen, weil die nur Hunde und Schlangen essen. Den Indern noch weniger, denn denen ist die Kuh heilig. Was lag da näher, als eine Krankheit zu finden? Und ruckzuck war er da, der Rinderwahnsinn. Tausende Tonnen von Rindfleisch konnten aus dem Markt genommen werden, und die Menschen atmeten erleichtert auf, denn die Steaks waren viel zu billig geworden. Was billig ist, hat keinen Wert, definiert ein Marktgesetz es treffend. Der Markt war deshalb noch viel erleichterter als die Steak-Esser, denn jetzt stimmt der Preis wieder. Rindfleisch wurde um 28% teurer. Wir können also getrost abwarten, welche Resultate Schweinepest und Vogelgrippe demnächst erbringen.
Wie aber wird man in absehbarer Zeit mit dem Marktfaktor Mensch umgehen? Das probateste Mittel war bisher ohne Zweifel der Krieg. Der letzte große, der II.Weltkrieg, nahm immerhin 50 Mio vom Menschenmarkt. Das erscheint heute als nicht mehr ausreichend.
Die wirksamste, die Nuklearbereinigung, würde freilich ein nicht berechenbares Restrisiko für die Bereiniger selbst bergen, auch wenn 2000 überlebten. Das gab es nämlich schon mal, wie wir staunend erfahren dürfen. Nicht durch die Atombombe, sondern durch längere Trockenperioden. Damals, das war vor 70 000 Jahren, wurde die Menschheit bis auf 2000 dezimiert (Quelle: American Journal of Human Genetics). Das genügte vollauf, wie wir sehen können. Aber wer überlebte?
Voraussichtlich werden sich die Strategen der Genialtät auf ein Kombi-Pack einigen: Lokale Kriege, Krebs, Pest, Wahnsinn und Grippe in einem. Entsprechend dosiert, würde es gezielt die Welt der Karnickelmenschen treffen, von denen einst Ihro Durchlaucht Gloria von Thurn und Taxis in unverhohlener, neidvoller Bewunderung sprach.
Völker, hört die Signale!