Zimmer frei

Gleich und Gleich gesellt sich gern. Und wenn sie sich erst gefunden haben, wollen sie auch gerne unter sich sein – und bleiben.  Das ist verständlich.
Darüber ist ein neuer Steit ausgebrochen zwischen den USA und den Europäern, ja, neuerdings sind sogar die Russen mit dabei.
Es geht um Guantanamo. Dort werden bekanntlich demnächst viele Zimmer frei. Um die dreht sich das sich das Ringen. Europäer und Russen werfen den Amerikanern nämlich eine Art Protektionismus vor. Nicht auf Regierungsebene. Nein, rein privatwirtschaftlich. Europäische Banker und Manager drängen in die stacheldrahtbewehrten Unterkünfte, weil ihnen der Boden hierzulande langsam zu heiß wird. Die Amerikaner aber haben selber genug, die sich dort einquartieren möchten. Deshalb verlangen sie eine Begünstigtenquotenregelung. Zug um Zug und gegen klingende Münze sollen die betroffenen Länder gefangene Terroristen im Austausch gegen Banker und Manager aufnehmen.
Die Politik, die bereit ist, neue Schutzschirme aufzuspannen, tut sich da freilich schwer, denn so mancher aus dieser ehrbaren Zunft schielt auch bereits auf das sichere karibische Ambiente.
Es sind halt ganz einfach zu wenig Zimmer frei. Angebot und Nachfrage bestimmen folglich auch hier die Preise. Und die werden langsam unerschwinglich. Sogar für die Herren von HypoRealEstate. Aus russischen Quellen ist zu vernehmen, daß man dort schon an einen neuen Gulag denkt. Nur für Amerikaner. Und wenn erst die Schweizer ihr Bankgeheimnis aufweichen… dann… ja, was dann? Dann wird´s noch teurer, denn… na, das weiß doch sowieso jeder, daß die am meisten Kohle haben. Echte, schwarze Steinkohle.