Dienst ist Dienst

Wenn einer bisher nicht wusste, dass Luxemburg einen Geheimdienst hat, ist er deshalb noch lange kein Bildungsnotstandsbürger. In der Umgangssprache heißt das nämlich Nachrichtendienst. Das ist z.B. in Deutschland die Deutsche Pressagentur „dpa“. Und wer dahinter einen Geheimdienst vermutet, ist ein Verschwörungstheoretiker.
In gut unterrichteten Kreisen ist selbstverständlich bekannt, dass Luxemburg bereits einen Nachrichtendienst hatte, als es noch Lützelburg hieß, auch schon Finanzzentrum an europäischen Handelswegen, aber noch keine Trutzelburg für deutsche Steuerhinterzieher war.
Jetzt aber ist die Katze aus dem Sack, denn der Herr Jean-Claude Juncker hat Schwierigkeiten mit seinem Dienst, und jeder weiß Bescheid. Bloß um was es da geht, wussten bisher nur wenige.
Die Investigativjournalisten Wunibald Keiner und Sturmius Niemand von der „Hinterdinghartinger Allgemeinen“ brachten nach ausgiebigen Recherchen nun Licht in die mysteriöse Angelegenheit. Eine äußerst prekäre Geschichte tat sich auf. Prekär für den Juncker vom Geldadel.
Er, dessen Baby der Euro ist, war von Anfang an darüber informiert, dass sein Nachrichtendienst gegen den Nachrichtendienst Andorras arbeitet und zu diesem Zweck alle Bürger des Pyrenäenzwerges ausspioniert. Man vermutet nämlich beim luxemburgischen Dienst, dass alle Bürger Andorras Mitarbeiter des andorranischen Dienstes sind.
Aber warum das alles?
Wie immer: Kröten, Penunzen, Zaster, Schotter, Kies undsoweiter. In diesem Fall natürlich Euros, und daher die Peinlichkeit für Juncker, dessen Baby der Euro ist.
Noch nicht kapiert?
Also dann weiter.
Keiner und Niemand fanden nach der Entdeckung riesiger Euro-Vorkommen in Andorra heraus, dass der andorranische Nachrichtendienst Euros in Hülle und Fülle druckt und damit ursächlich verantwortlich ist für die Finanzkatastrophe im gesamten Euroraum, also für Wohl und Wehe von Junckers Baby. Die Andorraner sind nämlich sowas ähnliches wie die Basken und wollen nichts anderes als der spanischen Wirtschaft Schaden zufügen. Spanien aber ist ein Euro-Land.
Ist es da ein Wunder, dass Juncker, dessen legitimes Baby der Euro ist, seinen Geheimdienst beauftragt, gegen den andorranischen Geheimdienst zu Felde zu ziehen, der so irre viele nicht-legitime Babies zeugt und über die Welt bringt, nur weil man dort Spanien schaden will? Vom Untergang Europas ganz zu schweigen.
Eine gute Seite hat die Sache jedoch auch: Griechenland und alle anderen Kipp-Staaten des Euro-Raumes sind entlastet.
Damit freilich auch Spanien. Nicht zu vergessen, dass  Andorras Zahlungsmittel ebenfalls der Euro ist. Der Schuss des andorranischen Geheimdienstes ist gehörig in die eigene Hose gegangen.
Wäre da nicht noch etwas.

Was die ganze Sache nämlich und letztlich höchst brisant macht, ist die inzwischen durchgesickerte Nachricht, dass die Herren Keiner und Niemand von der „Hinterdinghartinger Allgemeinen“ informelle Mitarbeiter der NSA sind. Erkannt wurden sie an ihren Namen, und auf die Schliche gekommen sind ihnen Agenten des vatikanstaatlichen Geheimdienstes, weil die selbst alle Nemo oder Nullo heißen. Sie sahen ihr Copyright in Gefahr und wollten diesbezügliche Ansprüche beim Europäischen Gerichtshof festschreiben lassen.
In heiligen römischen Räumen hinter den Schaltern erklärte man sich grundsätzlich bereit, den Eurotsunami in der Vatikan-Bank unterzubringen, die bekanntlich die verschwiegenste Bad-Bank der Welt ist. Das Know How dazu stammt von der Schweizer Garde, die wiederum vom Geheimdienst der Schweiz durchsetzt ist.
Juncker jedenfalls kann aufatmen.

Eine Räuberpistole?
Logisch, denn auch Her Majesty´s Bond – James Bond, nicht Euro-Bond – ist eine Räuberpistole, und die Dienste bzw. deren Auftraggeber verstehen mit Räuberpistolen trefflich umzugehen, vornehmlich in der sauren-Gurken-Zeit oder wenn die Welt schwere Krisen inszeniert, um unermesslich hohe Schulden loszuwerden.
Und wer zusätzlich auf Wahlkrampf tippt, liegt auch gar nicht so daneben.

McKilroy was here… Erinnern wir uns? Lange Nase wie Pinocchio, Knopfaugen und deren blöder Blick über den Mauerrand.
Steinalter Hut, was soll´s.
Erzählt Freunden am Telefon vom Urlaub in Jesolo, verbreitet in Rundmails die neuesten Norma-Sonderangebote, sucht bei Google nach eueren Ehefrauen/-männern,  niemals aber nach Pofalla, verkündet auf Facebook, dass ihr gerade auf dem Clo sitzt und twittert wie die Nachtigallen.
Dann fallt ihr sofort durch den Raster und könnt frohlocken: Dienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps.
Das bleibt aber geheim, klar?