Action der Aktionäre

Oho, da sei es ganz schön zugegangen, bei der Versammlung der HypoRealEstate-Aktionäre. Eine richtige Action sei das gewesen. Sogar erschlagen wollten sie einen. Eine richtige Revolution. Eine Revolution unter Kapitalisten.
Das weiß ein stiller Beobachter aus dem Simpert-Bippus-Kreis zu berichten.
Aber warum der Aufruhr?
Simpert kennt die Hintergründe: „Meine Herren! Es heißt zwar immer, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Das funktioniert jedoch nur, weil Krähen kein Geld kennen. In diesem Fall aber kennen sich die Kontrahenten aus. Es geht nämlich um das Geld, das die einen verzockt und die anderen verloren haben. Die einen sind die Finanzkapitalisten, die das Geld anderer für sich arbeiten lassen. Es handelt sich somit nicht um die klassischen Kapitalisten, die menschliche Arbeitskraft direkt ausbeuten. Die anderen sind die Kapitalisten,  die das Geld, das sie jüngst verloren, beim Skat gewonnen haben. Oder beim Pferderennen. Oder bei Teufelswetten. Deshalb gehen sie aufeinander los.“
Ein Telnehmer meldet sich ganz verzagt. „Mein Oma hat auch Geld bei der HypoRealEstate verloren, Simpert“. Das tue ihm aufrichtig leid, entgegnet Simpert. Aber es verhält sich manchmal wie beim Untergang von Sodom und Gomorrha: Zehn Gerechte schützen den Sündenpfuhl nicht vor der Katastrophe.