Alpträume

Simpert Bippus wirkt übernächtigt. Ob er etwa zu fett gegessen habe über die Feiertage, fragt man ihn hämisch.
„Wäre es nur das, meine Herren… nein, ich werde vom Alp verfolgt. Besser gesagt, von Alpe-Adria-Träumen. Jetzt ist es nämlich raus. Da hatte doch der Kärtner wieder seine Finger im Spiel. Und das… ich wage es kaum auszusprechen… in Gegenwart unserer… unserer höchsten bayerischen Repräsentanten! Flugs wird auch die Ehre unseres himmlischen Urvaters Franz Josef, Gott hab ihn selig, wieder in den Schmutz gezogen. Und…“ Simpert senkt die Stimme. „… der Kärntner… daß es Untote gibt, ist wissenschaftlich erwiesen… gerade jetzt in den Rauhnächsten…“
Der Totengräber am Nebentisch hat es gehört. „Die Untoten verderben das Geschäft. Gerade jetzt in den Rauhnächten, wo die Arbeit durch den Frost sowieso so schwer ist.“
Simpert nickt ihm wohlwollend zu und bestellt ein Bier für ihn. „Aber unser Urvater wird doch noch die Passauer Feuerwehr mobil machen, ich spüre es. Es ist rechtens, selbst wenn es gegen das Völkerrecht verstößt.“

Der Medicus versucht ihn abzulenken. „Was hältst du vom neuen Turmbau zu Dubaibel, Simpert?“
Simpert probiert ein gequältes Lächeln. „Was gehet uns das an, Medicus? Machst du vielleicht dort Geschäfte? Antwortenwir mit den treffenden Worten unseres lieben Barden Fredl Fesl: Da sprach der Scheich zum Emir, jetzt zahln wir und dann gehn wir. Da sprach der Emir zum Scheich, dann gehn wir lieber gleich.“