Brüderlich…

… lagen sie sich in den Armen, einstens Kolonialherr und – knecht: Der lustige Populissimus d´ Italia und der Generalissimus von Libyen in Operettenuniform und mit Revolutionsblick, der nie ohne seinen Beduinenzeltpalast verreist. Und erst recht nicht ohne seine Märchentambouretten, die 70 paradiesischen Jungfrauen, die ihm wegen besonderer Verdienste schon zu Lebzeiten zustehen.
Da ist von Geld die Rede. Wiedergutmachung für miesen Kolonialwarenhandel oder sowas.
Simpert Bippus weiß es besser, aus hohen diplomatischen Kreisen: Gaddafi kam zum italienischen Gigolo, um frisches Jungfrauenfleisch für seine Leibgarde zu rekrutieren. Postkoloniales Joint Venture nenne man sowas heute. Er sei, inkognito, auch schon bei Hugh Hefner gewesen. Mit Jungfrauen konnte der alte Viagraner allerdings nicht dienen. Mal sehen, was herauskomme, wenn der kaum jüngere Wüstenfuchs die frische italienische Ware inspiziert habe.