Casus Zaitzkofenensis

Sie weihen wieder und sehen sich sogar im Recht, die frommen Brüder. Im kirchlichen Recht, denn durch die Aufhebung der Exkommunikation von vier Pius-Bischöfen durch den Papst seien auch Priesterweihen möglich.
Da platzt auch dem treukatholischen Simpert Bippus der Kragen. „Das ist, meine Herren, ein echter Casus. Ein Casus Zaitzkofenensis gewissenmaßen. Ja, und in diesem Casus müssen wir sogar unseren Bischof Müller in Regensburg unterstützen, denn der steht seit dem Frühjahr im nachpfingstlichen Regen da, weil er aus Rom einfach keine Antwort bekommt, wie er mit den verlorenen Söhnen, pardon, Brüdern umgehen soll.“
Was denn ein Casus sei, wollen die Zuhören wissen.
Ein Casus sei ein „Fall“. In diesem Casus aber kein Casus für den Commissario, sondern ein Casus für die  Curia Romana.
Woher er denn so gut Latein könne?
Er habe bis zu seinem freiwilligen Ausscheiden aus dem Freisinger Gymnasium, das einen so berühmten Sproß wie den lateinischen Bauernknecht Fottnerus Ainhofenensis hervorbrachte, mehr Latein gelernt als es heutzutage jeder Priester gerade mal bis zu seinem Examen schafft.
Zaitzkofenensis? Ainhofenensis? Die Zuhörer müssen beeindruckt erkennen, das sei wirklich ein echter Casus.