Wer es noch immer nicht weiß: Das Böse hat seinen Sitz in den unteren Chargen. Deshalb haben die Oberen die Pflicht, das Böse auszuforschen. Im Namen der Zivilisation. Das war in der Antike so, im Mittelalter, in der Neuzeit. Um wieviel mehr ist erst die sogenannte Postmoderne, die höchste Stufe der Zivilisation, darauf angewiesen: Es treiben sich nur Böse herum, die den Guten, die mittels der Schwielen an den Händen der Bösen mühevoll und rechtmäßig ihre bescheidenen Institutionen ausschließlich zum Wohl jener undankbaren Bösen geschaffen haben, diese wieder wegnehmen wollen. Wo kämen sie hin, die Guten und die Bösen, ließen sie die Bösen gewähren?
Wir, die Bösen, haben aber eine Genugtuung: „Der Lauscher an der Wand hört seine eig´ne Schand´“. Ist das was oder nicht, he, ihr neidischen Mit-Bösen? Da werden sie in Sack und Asche vergehen, die Guten, in ihrer Schande. Denn ein Guter kann mit seiner Schande nicht leben, so lehrt es uns die christlich-humanistische Ethik.
Seid also getrost, Brüder und Schwestern im Bösen, werdet nicht wirr durch die scheinheilige Narretei der Fasenacht, vertraut vielmehr auf den Aschermittwoch und laßt sie, die Guten, an den verwanzten Wänden hören, was wir ihnen zu sagen haben.