Farben

Jetzt geht es noch bunter zu auf den Fernsehschirmen. Sind es die Farben Jamaikas und damit das Nachsinnen über eine neue Ampelkoalition in Hessen?
Halt, dazu passen die Beduinentücher nicht und die Gesichter der Demonstranten. Nein, es sind palästinensische Flaggen, die in den großen Städten Europas geschwenkt werden. Und in Jordanien, obwohl dort der Zündler Arafat mal einen Aufstand geprobt hatte. Wie im Libanon. Auch im Jemen toben die Brüder zu Tausenden durch die Straßen. Just dort war der „Landshut“ seinerzeit keine Landerlaubnis erteilt worden.
Die Farbe rot aber dominiert, denn rot ist Blut. Wie Ketchup oder Erdbeermarmelade.
Vor zwei Jahren im Libanon bezahlten Sensationsjournalisten aus West und Middle-East gefärbte Jugendliche dafür, daß sie sich hinlegten auf Trümmer und Gevatter Tod spielten. Orientalische Klageweiber wurden TV-gerecht gruppiert, Rauchwolken digital verdoppelt.
Der Fall des kleinen palästinensischen Jungen mit seinem Vater im angeblichen Kreuzfeuer der Israelis in Gaza vor längerer Zeit war auch gefälscht, wie eine französische Dokmentation später belegte.
Jetzt liegen uniformierte Palästinenser in Reih und Glied auf der Straße. Sie hatten in der Eile offenbar vergessen, Zivilklamotten anzuziehen.
Ja, der Krieg der Bilder ist wieder voll entbrannt, denn der ist viel wichtiger als der Krieg der Waffen.

Es sei daran erinnert, was Faisal I., Emir von Mekka und arabischer Nationalist, in der unmittelbaren Folge  der Balfour-Erklärung von 1917 an den amerikanischen Zionisten Felix Frankfurter schrieb: „Wir werden den Juden ein herzliches Willkommen entbieten […] Die jüdische Bewegung ist national und nicht imperialistisch, und es gibt in Syrien (sic, also nicht Palästina, weil es ein Palästina zu jener Zeit der osmanischen Herrschaft nicht gab, Anm. d. Kommentators) für jeden von uns Platz. Ja, ich bin der Ansicht, daß keinem ohne den anderen ein echter Erfolg beschieden sein kann.“
Solches Gedankengut beseitigte der Großmufti von Jerusalem, Mohammed Amin al-Husseini, Sproß einer der reichsten Familien Jerusalems, schon wenig später abrupt. Ab 1941 unterhielt er dann als persönlicher Gast Hitlers ein Büro in Berlin und wurde Mitglied der SS.

Schade, daß Karl May bei aller Genialität nicht über seherische Gaben verfügte.