Gregorianisches

Wenn es bis vor 19 Jahren darum ging, jemandem, der einem nicht paßte, die Ehre abzuschneiden, war es am kommodesten, ihn der Homophilie, der Pädophilie oder zur Not auch gewisser  Sonderformen der Heterophilie zu zeihen. Je nachdem, was den einfallsreichen Saubermännern gerade am unappetlichsten erschien.
Seit unserer glorreichen Wiedervereinigung steht ein neues, hochwirksames Mittel, das alles andere ohne beeinträchtigende Nebenwirkungen aussticht, verschreibungsfrei auf dem Markt der Gefühle zur Verfügung: Stasi, IM, Spitzel, Denunziant, Verräter.
Momentan ist wieder einmal Gregor dran. Wie vor zehn Jahren schon mal. Kam da was raus bei? Na ja, vielleicht ist da eine neue, hochbrisante Aktenlage herangereift. Ach pardon, der Eindeutigkeit halber: Es geht nicht um den großen Gregor, den Papst, sondern um den Kleinen, den Gysi.
Aba Vorsischt, der is nich uff de Schnauze jefallen, der kann bellen. Grejorianisch ebend, wa!
In dubio pro reo, heißt es, im Zweifel für den Angeklagten. Na sowat, hamse den etwa schon anjeklaacht? Vor Jericht unn so?