Ifo

„Mein Börsenfieberthermometer hat nicht mal gezuckt“, kommentiert Simpert Bippus die neueste Analyse des Instituts für Wirtschaftsforschung. „Man sieht dort schon wieder einen Hoffnungsschimmer, den dreißigsten innerhalb eines Vierteljahres. Ich habe sie alle fein säuberlich in meinem Kalender eingetragen. Wir aber wissen, daß die Hoffnung zuletzt stirbt. Und sie gehört in den Bereich der Gefühle, also der Sinne. Kein Wunder, daß der Chef dieses wissenschaftlichen Vereins Sinn heißt. Zuwendungen, sprich Spenden an das Institut sind aufgrund dessen Gemeinnützigkeitsstatus steuerlich absetzbar, meine Herren. Wir können uns ohne große Fantasie ausmalen, wer am meisten dorthin spendet.“
„Hört, hört!“ raunen die Zuhörer.
Autoschlosser Schrubentrekker pflichtet ihm bei. „Die nagelneuen PKW brauchen in den nächsten beiden Jahren noch nicht mal einen Kundendienst, geschweige denn Reparaturen. Soll ich etwa heimlich Schrauben an ihren Autos lockern, wenn meine bisherigen Kunden zum preisgünstigen Kaffeetrinken in meine Werkstatt kommen?“
Sogar Bäckermeister Brezenbraun pflichtet ihm bei. „Statt vier Semmeln zu Beginn der Krise kauft die durchschnittliche Hausfrau für ihre fünfköpfige Familie jetzt nur noch drei pro Woche.“
„Also gut, meine Herren, dann werde ich, eure Zustimmung vorausgesetzt, morgen beim Amt für Gemeinnützigkeit den Antrag stellen, das Ifo-Institut umzubenennen in Ufo-Institut“.