Noch´n Bärchen

Knut und Flocke haben ein Brüderchen bekommen. Ein vornehmes, mit dunkler Sonnenbrille und Designerklamotten. Nur der Name erscheint vordergründig etwas banal: Karli. Wird aber umgehend ausgeglichen, denn das neue Bärchen hat auch einen Nachnamen, eine Novität. Es heißt nämlich Lagerfeld.
Und da wird das Bären-Feld schon sehr eng, denn sein Original „interessiert sich nur für sich selbst und sein Spiegelbild“, was eigentlich sonst nur Frauen auszeichnet. Oder Narzisse.
In natura existiert auch ein richtiger, bäriger Typ, ein erwachsener. Sehr gepflegt. Karli selbst ist plüschig und wird exklusiv von der Firma Steiff vertrieben.
Warum denn noch ein Bärchen?
Psychoananalytiker würden es wahrscheinlich als eine Form der altersspezifischen Infantilität bezeichnen. Geraubte frühkindliche Phase, die im Alter nachgeholt wird. Nicht zu verwechseln mit normaler Senilität samt ihren Erscheinungsformen der Kindlichkeit.
Die andere, weitaus pragmatischere und deshalb auch wahrscheinlichere Erklärung: Zaster. Karli kostet  1000 Euro pro Stück. Designerpreis, denn was aus Paris kommt, ist keine Schanghai-Ware und deshalb auch nichts für normale Leute.
Wesentlich preiswerter wäre da ein Poster von Heino, äußerlich kaum zu unterscheiden. Und der macht  wenigstens die einfachen Menschen glücklich.
Helmut Qualtinger würde gesagt haben: Gääh, Koarli, dumma Bua!
Seien wir etwas gnädiger und wünschen dem Bärchen die distinguierte hanseatisch-aristokratische Steiff-Heit seines Ebenbilds.