Bravo, Herr Ministerpräsident! Der Wahlkampf in Bayern nimmt endlich Vernunft an. Und es mußte einmal deutlich gesagt werden: Das bayerische Bier ist und bleibt erstens ein Volksnahrungsmittel. Wer setzt sich schon gern mit knurrendem Magen ans Steuer? Und da können sie noch so geifern, die Dortmunder mit ihren abstürzenden Actienbieren, die Jeverer Bitterkrautschlucker und die spindeldürren Berliner Kindl in ihren Eckkneipen: Das Bier um den und jenseits des Weißwurschtäquators ist zweitens das beste.
Die unchristlichen Apostel, die dem bayerischen Nektar eine die Gesundheit beeinträchtigende Wirkung unterstellen, sollen sich gefälligst mal das Etikett der Kulmbacher Mönchshofbrauerei anschauen oder einem echten Paulaner in die Augen blicken und sich dann die Pettenkofersche Regel zu Schlund nehmen. Ja, der berühmte Arzt Dr. Pettenkofer verordnete jedem Bayern zwei Mass Bier pro Tag, ätsch. Ob auf sechs, sieben oder neun Stunden verteilt, spielt keine Rolle, Hauptsache, der Tag ist für das Wohlbefinden gerettet.
Wer Ihnen das sagt? Ein bayerischer, halt, nein, ein fränkischer Antialkoholiker. Das ist wahre Toleranz, nedd warr?
Oans, zwoa, Prosit! Das heißt auf deutsch: Es möge nützen, zum Wohlbefinden.