„Paraplui“ oder eine kleine Schirmgeschichte

Im Jahre 802 schickte Alcuin von Tours den ersten bekannten Regenschirm der Geschichte an Bischof Arno von Salzburg mit den Worten:“Ich sandte dir ein Schutzdach, damit es von deinem verehrungswürdigen Haupte den Regen abhalte“.
Konsequenterweise erfand in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhundert ein gewisser Hans Haupt den ersten zusammenfaltbaren Regenschirm.
Zwischenzeitlich wurden andere Schirme erfunden: Der Fallschirm, der Radarschirm, der Bildschirm. Zuletzt der Rettungsschirm und der Bundesschirm.
Die letzteren benötigen, wie die Bundesschirmmacher mit Häme, aber auch durchaus zufrieden feststellen, Banken und Unternehmen. Besonders dringend momentan die Bayerische Landesbank. Anfangs sah das noch nicht so dramatisch aus.
Eine kurze Historie: Im Februar waren es 1,9 Milliarden, im Oktober 6,4 Milliarden, und jetzt ist von 31 Milliarden die Rede. Hoppla, das ist ein wahrhaft sprunghaftes Unternehmen. Aber leider im Minus. Von solchen Bocksprüngen wußte freilich niemand, vor allem nicht der damalige Finanzminister. Aber man deutete mit ausgestrecktem Entlastungsfinger auf andere Landesbanken, bei denen die Situation viel bockiger sei.
Erinnert man sich nicht mehr an den naseweisen fliegenden Robert? Dem fuhr am Ende ein böser Sturm unter den Schirm und trug ihn fort, mitsamt seinem Hute:
Wo der Wind ihn hingetragen
ja, das weiß kein Mensch zu sagen.
Der Erhalt(!) der Bank, so der neue Ministerpräident Seehofer, sei mittlerweile „systemrelevant“. Kann man daraus etwa schließen, wie relevant das ganze System ist?
Aufgepaßt, wenn der böse Sturm naht!