Shame and Scandal in the (TV)Family

Der Kommentator ist kein besonders begeisterter Fern- sondern eher ein Schwarzseher, was nicht heißt, daß er seine TV-Gebühren nicht bezahlt. Obwohl die eigentlich längst boykottiert gehörten.
Nein, er war nur neugierig auf den Auftritt des Alten, der ja, weil es sich um eine Aufzeichnung vom Samstag handelte, breit angekündigt war.
Sei es so ausgdrückt: Nach Ansicht des Schwarzsehers war der Auftritt teils gerechtfertigt, teils nicht.
Aber dem Höhepunkt, diesem literarischen Höhepunkt des Papstes, fieberte er – der Kommentator – dann doch gespannt entgegen. „Lasssen Sssie mich eine Geschichte errrzsssählen…“ Die Spannung wuchs ins Unerträgliche ja, eine Geschichte! Eine Anekdote! Ein Anekdötchen! Das lieben wir, geben Sie es ruhig auch zu.
Noch dazu Karajan, wie göttlich! Und ein Musiker, ein völlig unbekannter Musiker mit einem unaussprechlichen Namen, mit dem sogar der Papst Schwierigkeiten hatte! Bei Karajan, nochmal: Wie göttlich!
Ach du schönes Kartenhaus… Der Berg kreißte und gebar ein Mäuslein. Der begnadete Musiker durfte Karajan duzen, und deshalb darf Gottschalk ihn ab sofort auch duzen, den Papst. Peinlich, Abtreten, es reicht, Herr Ranicki.