Stigma

Obama macht ernst, Guantanamo wird aufgelöst. Gut so. Weil dort lauter Unschuldige sitzen. Die werden freigelassen, und die Welt reißt sich um ihre Aufnahme.
Barak Obama ist der schlaksige, fröhliche Sympathieträger, der Inbegriff für den Beginn des messianischen Zeitalters. Der grüne Junge, dem man viele eigene Weisheiten beibringen, den man führen kann. Auf andere Weise freilich als die, mittels der Bush geführt wurde.
Die Einfalt ist grenzenlos.
Geht es nicht allein um das Stigma Guantanamo, das den Ruf Amerikas gefährlich in die Bredouille gebracht hat? Kann aber dieses Amerika es sich leisten, Hochkaräter wie Ramsi Binalshib, Khalid Scheich Mohammed und Bin Ladens Stellvertreter Hambali so mir nichts dir nichts wieder auf die Menschheit loszulassen?
Mitnichten, Herrschaften, wird Obama sagen. Behandelt mich nicht wie einen dummen Buben von eueren Gnaden.
Auch Bush hätte die Möglichkeit gehabt, die Angelegenheit einfach und sauber zu regeln, indem er die Gefangenen der abgeschotteten Militärgerichtsbarkeit entzogen und ihnen ein offenes Gerichtsverfahren eingeräumt hätte.
Warum er es nicht tat, wissen wir nicht.
Etwa 100 der Einsitzenden sind Jemeniten. Der Jemen baut an einem Umerziehungslager für sie (Quelle: dpa vom 23.01.09). Wie hieß sowas in der NS-Zeit gleich wieder? Dann also ab, vom kubanischen Tropenregen in die knochentrockene jemenitische Traufe.
Oder… doch in die arabische Freiheit?

Auch wir Deutsche dürfen uns auf ein paar Unschuldsengel mehr freuen.