Wieviel wiegt Papier?

Nichts. Es flügelt von hinnen im sanften Zephir.
Wirklich?
Mittlerweile ist faules Papier in aller Munde. Der Plural ist angebrachter. Faule Papiere? Bisher gab es nur faule Lehrer. So formulierte es einmal einer im Wahlkampf, der jetzt Gas und Öl für sich arbeiten läßt. Wiegen aber faule Papiere schwerer? Sind sie nicht in ihrer bröselnden Konsistenz so marod, daß sie noch leichter sein müßten als gesundes Clopapier?
Vielleicht kann eine andere Bezeichnung zur Klärung betragen. Eine, die faule Schüler gerne gebrauchen, wenn sie mit Schrecken an die Zeugnisse denken: Giftpapiere.
Ja, Giftpapiere im Wert von einer Billion Euro. Wert ist leicht übertrieben. Sprechen wir also lieber von einem nominellen Wert. Obwohl einst reale Werte dahintersteckten.
Zeichnet sich nicht schon der Staatsbakrott düster am Horizont ab? Sieht man nicht schon die Schirmspanner hinaufgewirbelt wie der fliegende Robert? Nicht im milden Zephir, sondern in Taifunen, wie sie die Welt noch nicht gesehen?
Quatsch. Italien war schon vor 30 und mehr Jahren bankrott und ist es trotzdem nicht.
Klar, weil die Mafia bessere Schirme herstellt. Oder einfach die besseren Papiere hat.
Hat der kleine Sparer die Möglichkeit von Regreßforderungen?
Nach dem Codex Civilis eigentlich ja, aber an wen? Nihil esse, nemo obligetur, zu  deutsch: Einem Nackten kann man nicht in die Tasche greifen. Ein Grundsatz des römischen Rechts.
„Good bye, Lenin“ spottete man über den Staatsbankrott im Osten. Was wird man sagen, wenn Wladimir Iljitsch wieder daherspaziert, klammheimlich, durch die Hintertür? Wird man ihn begrüßen mit einem schamhaften „Hello again“?
In der Tat: Papier wiegt schwer, sehr schwer.