Nach einer längeren Diskussion in der Tafelrunde über Kunst und Fälschung muß Simpert Bippus eingreifen.

„Wenn man nicht mehr erkennen kann, wer der Meister ist, ob der Schöpfer oder der Fälscher, dann gebührt beiden der gleiche Respekt, meine Herren. Was aber passiert bei uns? Man will den Fälscher so lange wegsperren wie man sonst nur einen Mörder wegsperrt. Aber warum, meine Herren? Die Antwort ist ganz einfach: Er hat die selbsternannten Experten und die Prosecco-Vernissagen-Society genarrt. Das darf nicht ungesühnt bleiben. Deshalb meine Empfehlung an alle wahren Künstler und Fälscher: Beschränkt euch auf Dürer und seine Zeitgenossen, für die interessiert sich heute kaum jemand mehr, und sie werden trotzdem hoch gehandelt, weil sie nicht nur Farbverteiler waren.“

„Also mehr eine Köpenickiade, Simpert?“

Nein, gewiß nicht, Schulmeister. Der alte Schuster Voigt war zwar auch harmlos, aber er mußte dran glauben, weil ein Exempel für mögliche anarchistische Umstürzler zu statuieren war. Das eigentliche Übel liegt nämlich in der Nachahmung.“