Let it be

Let it be…

Drei Worte der Weisheit sind das, geflüstert, so, wie es im gleichnamigen Titel der legendären Beatles, einem Klassik-Plagiat, vorgeschrieben ist: Whisper words of wisdom, let it be!
Lass die Finger davon… So wird es übersetzt ins Deutsche. Das ist nicht ganz in Ordnung, denn semantisch korrekt bedeutet es Lass es sein (bleiben), wie es ist.
Nachfolgend werden wir sehen, dass der feine Unterschied im Grunde unerheblich ist. Jedenfalls für unsere Überlegungen. Und für noch viel mehr.
Einer der bedeutendsten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika hieß Abraham Lincoln. Überdimensional thront er in seinem Memorial in Washington D.C. Viel mehr als das und eine zunehmend verblassende Erinnerung im Zug der seitdem leicht modifizierten politischen Realitäten in den USA ist nicht von ihm geblieben.
Ganz dunkel weiß man aber noch, dass er erschossen wurde. Weil er die Gleichstellung der Schwarzen durchsetzte.
Einer seiner bekanntesten Nachfolger, John F. Kennedy wurde ebenfalls erschossen. Warum, weiß man allerdings bis heute nicht. Sein Statement Isch bin ain Börlinör können wir als Grund dafür sicherlich ausschließen.
Kommen wir zum Kern der Sache. In einer von der ganzen Welt mit Spannung verfolgten Aktion macht sich derzeit wieder einer auf, sich als Zielscheibe zur Verfügung zu stellen. Mit dem alten Abe Lincoln verbindet ihn dessen Einsatz für seine Rasse. Mit John F. sein jungenhaftes, sympathisches Image.
Der Farbige mit dem gänzlich unamerikanischen Namen Barak Obama, dessen Großmutter noch immer in Afrika leben soll, rüttelt mit seiner bisher sehr erfolgversprechenden Kandidatur fürs Präsidentenamt an den Grundfesten des weiß-amerikanischen Selbstverständnisses von völkischem Messianismus und der ewigen Überlegenheit der hellhäutigen Rasse.
Aber Barak gewinnt doch überall! Amerika ist anders geworden, yeah!
Die inquisitorisch-martialischen, fackeltragenden Spitzhaubenmänner vom Ku-Klux-Klan sind endlich ausgestorben, brennende Kreuze abgelöscht forever, die Mafia aller Couleur mit fliegenden Fahnen zur Heilsarmee übergelaufen. Die scharfkralligen Falken haben der Friedenstaube das Lorbeerblatt aus dem Schnabel stibitzt.
Na ja, ein Friedensengel war Kennedy auch nicht gerade. Da gab es mal einen Krieg in Südostasien, Domino-Theorie und so. Und Old Abe redet man nach, mit einer schwarzen Konkubine das Lager geteilt zu haben. Aha, daher wehte der Wind…
Doch Barak spricht immerhin akzentfreies Amerikanisch. Seine Intergration scheint gelungen. Trotz der afrikanischen Großmutter. Und so richtig schwarz ist er auch nicht mehr.
Aber das amerikanische Waffenrecht… und die Südstaatler erst…
Mit einem Cowboyhut wurde Barak noch nicht gesehen. Wäre auch ein Sakrileg, nicht?
Hinweg mit euren Bedenken, ihr Miese-Peter Stuyvesants, der Junge mit dem unamerikanischen Namen wird Präsident. Weil das Volk es so will.
Ist jedoch das Volk überhaupt fähig zu wissen, was es will? Oder tut? Das Volk ist doch dumm. So dumm, dass es nicht mal das weiß. Das weiß ich, weil ich selbst zum Volk gehöre.
Wie auch immer, Barak for President! Er zog aus, das Fürchten zu lernen, fürchte ich lieber doch rein vorsorglich. Sollten wir deshalb nicht auch rein vorsorglich Mother Mary aus dem geklauten Beatles-Song zu ihm schicken? Und zur Sicherheit Bobby McFerrin dazu? Letzterer ist immerhin ein Genius der Klassik, und es gäbe nicht mal Übersetzungsschwierigkeiten bei ihm.
Let it be, Barak! Don´t worry, be happy!
Yeah, jetzt haben wir schon acht Worte der Weisheit. Das wird´n Hit.
Lass die Finger davon, lass es bleiben, wie es ist. Sei nicht gram, sondern froh, dass du die Finger davon gelassen hast, Barak, guter Junge. Du bist viel zu nett um zu sterben. Noch ist es Zeit. It´s still time enough to say good bye to Ku Klux Klan and Mafia.
Go ahead, Mrs Clinton, hurry up making a fool of your husband finally as he once made a fool of you.
Übersetzungsschwierigkeiten? Probleme mit der Semantik? Nee, im wirklichen Leben nicht. Im deutschen Leben wenigstens, ihr DamenHerren Anglistikgermanisten. Yes, I doesn´t, so spricht Obama nicht, das ist deutsche Schulwirklichkeit, viel zu sibyllinisch. Da jauchzt Pisa, was?