Flammen

Für viele Menschen sind Flammen ein Faszinosum. Sonst würden sie nicht zuhauf dorthin rennen, wo es brennt. Was indes an jenem 10. Mai 1933 faszinierte, war nicht das Feuer an sich, sondern das, was in Flammen aufging: Bücher. Fünf Jahre später schlugen die Flammen aus Synagogen, und am Ende ging das Heimatland in Flammen auf, nachdem die halbe Welt bereits verbrannt war. Dann war allen Flammenbegeisterten die Faszination vergangen. Sie hockten in den Bunkern und zitterten.

Dabei wäre im Grunde alles ganz einfach gewesen. Ein einziges Buch nur, 1924 geschrieben in der Festung Landsberg am Lech von einem, dem die Flammen des Irrsinns damals schon erkennbar aus dem Hirn schlugen… nein, nicht verbrennen hätte man es müssen, sondern lesen, l e s e n !