Auf da Alm

Simpert war in den vorweihnachtlichen Bergen.
„Aaaah, meine Herren, liebe Freunde! Dieser Schnee! Diese Luft! So rein, ein Wintermärchen! Und die neue Seilbahn zur Winkelmoosalm! Hunderte waren da, nein, einskommadreitausend, zum Skifahren. Das wird der Region neuen Aufschwung geben!“

Seine Schwärmerei paßt einigen nicht unter ihren Hut.
„He, Simpert, du bist doch ein verantwortungsvoller Mensch. Warum hast du diese Frevler nicht zurechtgewiesen? Auch dort herrscht die Klimakatastrophe.“

„Erstens, meine Herren, ist die Eiszeit von 1970 noch nicht zu Ende. So schnell, wie manche sich das vorstellen, geht keine Eiszeit zu Ende. Selbst wenn es nur eine Zwischeneiszeit ist, zusätzlich gesponsert von Langnese. Und zweitens ist es dort kalt, wirklich kalt. Ich habe es selbst erlebt. Folglich müßte ich gegen meine Empfindungen handeln. Die aber sind geprägt von der Wahrheit der Umgebung. Hatten wir schon einmal. Platons Höhlengleichnis, erinnert ihr euch? Warum sollte die Winkelmoosalm da eine Ausnahme bilden, hollari? Weil sie bayrisch ist, holdrio? Wir sind doch keine Nationalisten. Bei der Alpe-Bank ist das etwas anderes. Da wird dem einen oder anderen ganz schön warm. Der Internationalismus muß nämlich auch seine Grenzen haben. Sonst wird die Passauer Feuerwehr alarmiert.“