Wasser

Wasser kommt ja in vielen Erscheinungsformen vor: Flüssiges Wasser, kaltes Wasser, warmes Wasser, Kölnisch Wasser, verdunstetes Wasser, verdampftes Wasser, Weihwasser von Lourdes, gefrorenes Wasser, verseuchtes Wasser, Marswasser. Sogar schweres Wasser soll es geben. Folglich auch leichtes Wasser.
Jetzt aber gibt es etwas ganz Neues: Virtuelles Wasser. Das hat jedenfalls der Londoner Wissenschaftler John Anthony Allan herausgefunden.
Das Besondere an diesem viruellen Wasser ist, daß es die Fähigkeit hat, sich zu verstecken. In Hamburgern zum Beispiel. In einem einzigen Exemplar dieser Götterspeise verstecken sich demnach 2400 Liter.
Oder in einer Tasse Kaffee, in der sich 140 Liter dünne machen. Es muß sich um eine Tasse Gullivers im Land der Zwerge handeln.
16000 Liter plätschern vergnügt und unentdeckt in einem Kilo Rindfleisch. Das ist die Spezies des Hypergigamammutrindes aus dem Himalaya, seit Jahrtausenden erfolgreich gezüchtet von den dort ebenfalls ganz versteckt lebenden Yeti.
Wenn dann jeder Schwede dazu noch täglich 6000 Liter, das sind 74 gefüllte Badewannen Wasser verbraucht, dann muß er sich gefallen lassen, daß man ihn fragt: „Na, du alter Schwed“, wohin säufst du 6000 Liter am Tag? Genügt dir der billige Sprit auf deutschen Butterschiffen nicht mehr?“ Oder:“ War dir der Schwedentrunk in Rothenburg ob der Tauber nicht gut genug?“ Oder: „Woher hast du so viele mit Wasser gefüllte Badewannen? Etwa gestohlen?“
Fazit: Wir müssen umdenken. Nicht nur beim Benzinverbrauch, sondern auch beim Wasser. Deshalb erklärt Professor Allan: „Fleischesser verbrauchen extrem viel mehr Wasser als Vegetarier. Also esse ich inzwischen nur noch Grünes.“
Wäre es nicht das Einfachste, wir würden uns gleich nur noch von Wasser ernähren? Der Mensch braucht davon zwei Liter pro Tag, heißt es. Wieviel Wasser könnte dabei eingespart werden! Das Hypergigamammutrind würde nicht aussterben. Gulliver könnte seinen Kaffee aus einer ganz normalen Tasse trinken. Und auf die guten Hamburger könnten wir schweren Herzens und zur Not auch verzichten.
Eine gute Rechnung, nicht? Funktioniert aber nur, wenn wir uns auch wirklich von virtuellem Wasser ernähren.
Was wünschen wir uns dann vor dem Essen? „Prost“ oder „Mahlzeit“? Oder lieber beides?