Wer ist Bolko Hoffmann?

War, müßte man fragen. Denn Bolko Hoffmann verstarb im vergangenen Jahr. Nun, er war Mulitmillionär. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Trotzdem war er bisweilen eine schillernde Person. Nicht nur, weil ein gewisser Herr Schill in seiner Vita zu finden ist. Sie wissen schon, Saubermann und enger Vertrauter Justitias mit messianischem Sendungsbewußtsein, der so gerne schnupfte, nur keinen niederbayrischen Schmalzler.

Bolko schillerte jedoch viel mehr in den Augen euphorischer Europäer, weil er pausenlos und in ganzseitigen Zeitungsanzeigen gegen die Einführung des Euro stänkerte. Der Euro ist unser Verderben! so sein immer wiederkehrendes Fazit. Vielleicht mochte er auch nur die Europa-Hymne nicht, obwohl die unser alter Beethoven komponierte, und es im Text gewaltig schillert. Aber darin heißt es halt: Freude, schöner Euro-Funken.

Was soll daran nun aktuell sein? Immerhin soviel, daß 18% der Deutschen heute arm sind. Offiziell. Inoffiziell und darum in Wahrheit logischerweise nochmal so viele. An den Stammtischen weiß man das längst, denn ein Glas Bier kostet in Euro inzwischen soviel wie vorher in D-Mark. Und die Hausfrauen drehen im Supermarkt mit flackernden Augen jeden Euro dreimal um, bevor sie schweren Herzens zulangen. Stammtischbesucher und Hausfrauen aber sind das Volk, und ihre Rede nennt man vox populi. Dem Volk solle man auf´s Maul schauen, predigte schon Dr. Luther nicht ohne Grund. Das Volk weiß auch, daß aus den ehedem DM 1, 5 Billionen Staatsschulden mittlerweile € 1,5 Billionen geworden sind. Bei der weisen Staatslenkung und kärglichen Lebenshaltung unserer Gutsherren ist zwar alles möglich, aber eine Verdoppelung innerhalb von nur sechs Jahren? 1,5 Billionen sind immerhin 1500 Milliarden.

18%, na, das geht ja noch, sagen die, die zu den 82 anderen Prozent gehören. Soviel kriegt heute die SPD gerade mal.

Warte nur, balde,
gehörest auch du
dazu

So oder so ähnlich dichtete Geheimrat Jöthe.

Fassen wir zusammen: Der Euro ist unser Verderben. Auch wenn´s keiner offiziell zugibt. Wäre ja eine Blamasch ohnegleichen, selbst wenn man es nur Gesichtsverlust nennen würde.

Wo er Recht hatte, hatte er Recht, der Bolko. Requiescat in pace.